DRK Oppenau will bis zu 37 Defibrillatoren im Stadtgebiet anschaffen
Bei Kammerflimmern haben Patienten eine vierfach höhere
Überlebenschance, wenn in der Nähe ein Defibrillator einsatzbereit ist. Deshalb will
das DRK Ortsverein Oppenau ein Netz mit öffentlich zugänglichen Defibrillatoren
aufbauen. Dafür ist der Verein auf Sponsoren angewiesen.
Der Herz-Kreislaufstillstand ist mit 50.000 Fällen pro Jahr die dritthäufigste
Todesursache in Deutschland. Bewusstlosigkeit, Atemstillstand und fehlender Puls
führen oft zum Tod, nur zehn Prozent der Menschen mit Kammerflimmern
überleben. Ist ein Defibrillator in der Nähe und mit ihm Menschen, die beherzt nach
dem Gerät greifen und es einsetzen, stehen die Chancen deutlich besser, das
Kammerflimmern zu überleben. Neben dem rein physischen Vorhandensein der
Geräte sind also auch das Wissen darum und die Zivilcourage der Mitmenschen
gefragt.
Daher geht es in der Aktion der DRK-Ortsgruppe Oppenau mehr als nur darum, die
Geräte anzuschaffen und anzubringen – auch wenn das der erste Schritt ist. 37
mögliche Standorte haben die beiden Organisatoren Florian Hebding und Susanne
Bigott in Oppenau und den Ortsteilen ausgemacht, an denen Defibrillatoren sinnvollwären. Darunter sind zentrale Orte genauso wie eher abgelegene touristische Ziele
wie der Buchkopfturm oder Allerheiligen. „Gerade hier wären Defis wichtig, denn hier
dauert die Anfahrt des Rettungsdiensts besonders lange“, sagt Florian Hebding.
Das DRK Oppenau hat sich bei den Defibrillatoren bewusst für eine qualitativ
hochwertige Variante entschieden. „Der große Bruder des Defis ist bei uns auf dem
Rettungswagen täglich im Einsatz“, schildert Susanne Bigott. Sie ist als
Rettungssanitäterin, Florian Hebding als Notfallsanitäter vom Fach. Die Defis werden
in einem beheizten Gehäuse vor Kälte und Sonneneinstrahlung geschützt. Außerdem
sind sie per SIM-Karte mit einem Server vernetzt, bei den sie sich jeden Tag
anmelden. So würde das DRK auch mitbekommen, wenn ein Defi mal nicht
funktionstüchtig wäre oder wenn er im Einsatz war. Da man das Gerät auch orten
kann, ist es für Diebe uninteressant beziehungsweise lässt es sich wiederfinden.
Geräte registriert
Allein Defibrillatoren zu installieren, reicht noch nicht aus, um die Überlebenschancen
bei Kammerflimmern zu steigern. Wichtig ist, dass die Menschen auch von den
Geräten wissen. Deshalb werden alle Defis in der App des Vereins „Region der
Lebensretter“ registriert, mit der Ersthelfer in der Nähe alarmiert werden (siehe
Stichwort). Das Defi-Projekt des DRK ist auf lange Zeit angelegt. Die beiden
Organisatoren sind sich bewusst, dass nicht alle gewünschten 37 gewünschten
Standorte versorgt werden können. Um aber nach und nach immer mehr Defis in
Oppenau und den Ortsteilen anzubringen, sind Sponsoren gefragt. Diese können
entweder ganze Defibrillatoren spenden oder die Aktion auch mit Teilbeträgen
unterstützen. Wer die Aktion unterstützen möchte, kann über die Email-Adresse
aed@drk-oppenau.de Kontakt zu den Organisatoren aufnehmen.